• Kindern ein Zuhause geben

    Rund 1.000 Hamburger Kinder leben derzeit in Pflegefamilien, da ihre Eltern sie aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht ausreichend versorgen, fördern und erziehen können. Doch es gibt noch viel mehr Hamburger Kinder, die ein behütetes, sicheres Zuhause suchen. Deshalb werden dringend weitere engagierte Familien gebraucht, die hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche in Pflege nehmen. 

     

    Geben Sie Kindern ein Zuhause - werden Sie Pflegefamilie. Nehmen Sie ein Kind auf, das nicht bei seinen Eltern aufwachsen kann - vorübergehend oder auf Dauer. Auch Familien mit Migrationsgeschichte sind herzlich willkommen! Hier finden Sie z. B. einen Artikel aus der türkischen Monatszeitschrift "Post Aktüel".

    Als Pflegefamilie sind viele mögliche Konstellationen denkbar. Ein neues Zuhause können Kinder zum Beispiel finden

    • bei verheirateten und unverheirateten Paaren,
    • bei Paaren mit und ohne leibliche Kinder,
    • bei alleinstehenden und alleinerziehenden Müttern und Vätern,
    • bei lesbischen oder schwulen Paaren und Alleinstehenden, 
    • in Patchworkfamilien.


    Prominente Unterstützung bei Werbung neuer Pflegefamilien.
    TV-Journalistin Susanne Stichler (l.), Schauspieler Patrick Bach (r.) und Handball-Star Pascal Hens sind ab sofort Botschafter für das Thema Pflegekinder in Hamburg. Die damalige Familiensenatorin Melanie Leonhard stellte die prominenten Unterstützer beim Hamburger Pflegefamilientag Ende Juni 2017 vor. Die drei Botschafter setzen sich dafür ein, dass das Thema Pflegekinder in Hamburg mehr öffentliche Aufmerksamkeit bekommt. 



    Susanne Stichler: "Pflegefamilien sind für mich Helden des Alltags. Familien, die Kinder aufnehmen, ihnen Geborgenheit, Sicherheit geben. Ihr Engagement sollte viel mehr wahrgenommen werden." Patrick Bach ergänzte: „Kinder sollten die Möglichkeit haben, in einer intakten Familie aufzuwachsen, um so den richtigen Start für das weitere Leben zu bekommen.“ Auch Pascal Hens unterstützt die Suche nach neuen Pflegeeltern aus vollem Herzen: „Jedes Kind verdient es, Liebe und Zuneigung zu erhalten, auch wenn es vielleicht nicht die leiblichen Eltern sind. Man kann einfach nur dankbar sein für jede Pflegefamilie, die sich um diese Kinder kümmert und eben genau diese Liebe schenkt.“

     
    Wie ist das Leben als Pflegefamilie? Hier kommen drei Familien zu Wort, die Kinder aus Hamburg aufgenommen haben:

  • Jedes Kind hat seine eigene Geschichte.

    Bei den Kindern, für die Pflegefamilien gesucht werden, handelt es sich sowohl um Kleinkinder als auch um Mädchen und Jungen bis zu zwölf Jahren, manchmal auch um ältere Kinder. Manche Kinder haben körperliche oder seelische Beeinträchtigungen, viele kommen aus zerrütteten Familien.

     

    Ein Kind wird zu einem Pflegekind, wenn seine Eltern kurz- oder längerfristig nicht für es sorgen können. Bevor es in eine Pflegefamilie kommt, hat es häufig Mangelsituationen erlebt und ist durch verschiedene Erlebnisse traumatisiert. Diese Erfahrungen prägen die Kinder: Sie sind häufig verunsichert, misstrauisch und haben große Ängste.

     

    In der neuen Familie sollen sie Vertrautheit erleben, um Zutrauen zu sich und zum neuen Umfeld fassen zu können. Sie brauchen verlässliche Zuwendung von verständnisvollen, belastbaren Menschen. So haben sie eine Chance, sich zu entwickeln, selbständig und selbstbewusst zu werden.

  • Pflegeeltern sind zuverlässig für das Kind da.

    Kinder brauchen im Alltag Menschen, zu denen sie enge Beziehungen aufbauen können. Wenn die leiblichen Eltern dies nicht leisten können, sind Pflegefamilien eine gute Alternative.

     

    Pflegeeltern werden umfassend auf ihre Aufgabe vorbereitet und sind auch dazu in der Lage, zu schwierigen Kindern in Beziehung zu treten und ihnen Geborgenheit und Halt zu geben.

     

    Eine zuverlässige und belastbare Bindung ist für Kinder eine elementare Voraussetzung, um sich gesund entwickeln zu können. Sie müssen zunächst Vertrauen aufbauen, dass Menschen beständig an ihrer Seite sind, für sie sorgen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Genau das leisten Pflegeeltern.

  • Vieles ist möglich!

    Pflegefamilien sind so bunt wie das Leben! Für diese Aufgabe spielt es keine Rolle, ob Sie in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung leben, eine Migrationsgeschichte haben oder eine „klassische“ Familie sind.

     

    Kai Koeser und sein Mann Christian Häckl wünschten sich Kinder und entschieden sich dafür, Pflegeeltern zu werden - 2016 haben sie zwei kleine Mädchen aufgenommen.

     

    Fatma Behrens stammt aus der Türkei. Gemeinsam mit ihrem Mann Olaf begleitet sie zwei Jungs im Alter von 8 und 9 Jahren: „Wir haben uns dafür entschieden, weil wir viel Platz im Herzen haben und helfen wollen. Diese Entscheidung haben wir nie bereut.“

     

    So geht es auch Gabriele und Uwe Jentz, Eltern zweier leiblicher Söhne: Vor 17 Jahren kam Mariama zu ihnen, deren Familie ursprünglich aus Ghana stammt. Mariama hat sich zu einer selbstbewussten jungen Frau entwickelt, ihre Pflegefamilie ist ihr sicherer Hafen. Rückblickend sagt Gabriele Jentz: „Wir haben uns auf das 'Abenteuer Pflegefamilie' eingelassen und dabei viel Unterstützung bekommen. Es ist eine einzigartige Aufgabe.“     

  • Das wird von Pflegeeltern-Bewerbern erwartet.

    So verschieden die Kinder sind, so unterschiedlich sind auch ihre Bedürfnisse und die damit verbundenen Anforderungen an Pflegeeltern.
    In jedem Fall aber sollten Pflegeeltern folgende Merkmale erfüllen:

    • Herzlichkeit, Zeit und Geduld
    • Belastbarkeit
    • Erfahrungen im Umgang mit Kindern
    • Humor und eine positive Lebenseinstellung
    • Kommunikations- und Lernbereitschaft
    • Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Pflegekinderdienst, dem Jugendamt und der Herkunftsfamilie
    • gute Beherrschung der deutschen Sprache zumindest von der Hauptbetreuungsperson für das Pflegekind

     

    Zum Schutz der Kinder gibt es noch weitere formale Voraussetzungen: 

    • Sie sollten finanziell nicht vom Pflegegeld abhängig sein.
    • Alle Haushaltsangehörigen ab 18 Jahren müssen ein polizeiliches Führungszeugnis, einen amtsärztlichen Gesundheitstest und das Ergebnis eines Drogentests vorlegen.
    • Sie sollten über ausreichend Zeit und Wohnraum verfügen.
    • Vor allem sollten Sie Spaß am Umgang mit Kindern haben!

     

    Einzelheiten erfahren Sie bei einem Informationsabend der Hamburger Pflegeelternschule.

  • Sie werden gut auf Ihre Aufgabe vorbereitet.

    Wenn Sie Interesse daran haben, Pflegeeltern zu werden, bietet der Besuch  von Informationsabenden den besten Einstieg in das Thema. Solche Abende führt der Träger PFIFF mit Sitz in Hamburg-Wandsbek  regelmäßig durch. 

     

    Nach den Informationsabenden können sich Interessenten beim Pflegekinderdienst in ihrem Bezirk oder bei einem freien Träger als Pflegeeltern bewerben. Die erforderliche Qualifizierung umfasst zwei Vorbereitungsseminare von jeweils 15 Stunden in der Hamburger Pflegeelternschule. Parallel dazu finden persönliche Gespräche mit Fachkräften des zuständigen Pflegekinderdienstes statt.

     

    Selbstverständlich ist die Teilnahme an den Informationsabenden und den Vorbereitungsseminaren der Hamburger Pflegeelternschule kostenfrei.

  • Zwei Abende bieten einen Überblick zu den wichtigsten Fragen.

     

    Bei den Informationsabenden zur Vollzeitpflege handelt es sich um zwei zusammenhängende Termine. Der zweite Termin findet in der Regel eine Woche nach dem ersten Abend statt.

     

    An zwei Abenden informiert Sie die Hamburger Pflegeelternschule  über

    • Pflegekinder und was sie mitbringen,
    • die Zusammenarbeit mit den Eltern des Pflegekindes,
    • die Voraussetzungen, die Pflegeeltern erfüllen müssen,
    • die Rahmenbedingungen und den behördlichen Ablauf,
    • die rechtliche Grundlagen,
    • die Bewerber- und Eignungseinschätzung,
    • die Vermittlung und Anbahnung des Pflegekindes,
    • die Zusammenarbeit mit dem Pflegekinderdienst,
    • die Beratung und Unterstützung für Pflegeeltern.

     

    Gern werden auch individuelle Fragen beantwortet.


    Bei Paaren ist es erwünscht, dass beide Partner zu den Informationsabenden kommen. Selbstverständlich sind auch alleinstehende Interessenten herzlich willkommen!

    Hier können Sie sich anmelden!

     

     

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    Eine Aktion der PFIFF gGmbH in Zusammenarbeit mit der Freien und Hansestadt Hamburg und den Pflegekinderdiensten der Stadt Hamburg